Die Thematik der Gewalt am Arbeitsplatz gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere in bestimmten Sektoren wie dem öffentlichen Dienst. Verschiedene Studien und Umfragen belegen, dass dieses Problem in vielen Branchen, die direkten Kundenkontakt oder öffentliche Interaktionen erfordern, besonders ausgeprägt ist. Dies zeigt sich auch in einer aktuellen forsa-Umfrage, die im Auftrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Umfrage aus Dezember 2024 verdeutlichen, dass fast die Hälfte der Befragten, konkret 46 Prozent, angaben, in ihrem Arbeitsumfeld bereits mit gewalttätigen Vorfällen konfrontiert worden zu sein.
Diese alarmierenden Zahlen werfen ein Licht auf die Gefahren, denen Beschäftigte im öffentlichen Dienst ausgesetzt sind. Dazu zählen beispielsweise Beschäftigte in Behörden, sozialen Einrichtungen, dem Gesundheitswesen sowie in der Polizei und im Rettungsdienst. Oftmals sind diese Menschen nicht nur physischer Gewalt ausgesetzt, sondern auch verbalen Angriffen, die ihre psychische Gesundheit stark belasten können. Die Auswirkungen solcher Gewalt sind nicht zu unterschätzen, da sie sowohl das Wohlbefinden der Betroffenen als auch die allgemeine Arbeitsatmosphäre erheblich beeinträchtigen können.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen und präventive Maßnahmen zu fördern. Im Rahmen ihrer Bemühungen um die Sensibilisierung für die Problematik der Gewalt am Arbeitsplatz führt die DGUV regelmäßig Umfragen und Studien durch. Diese Datenerhebungen dienen nicht nur dazu, das Ausmaß der Gewalt zu dokumentieren, sondern auch, um konkrete Handlungsansätze zu entwickeln, die den Betroffenen helfen können.
Ein zentrales Anliegen der DGUV ist es, Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die Risiken am Arbeitsplatz aufzuklären und geeignete Strategien zur Prävention von Gewalt zu entwickeln. Dazu gehören Schulungen und Workshops, die darauf abzielen, das Personal für gewalttätige Situationen zu sensibilisieren und es mit Werkzeugen auszustatten, um in solchen Momenten angemessen reagieren zu können. Auch die Schaffung eines sicheren Umfelds, in dem sich die Mitarbeiter geschützt fühlen, ist von entscheidender Bedeutung.
Des Weiteren sollten Unternehmen und Institutionen Sicherheitskonzepte entwickeln, die auch auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen. Dies kann beispielsweise durch die Einführung von Notrufsystemen, sicheren Räumlichkeiten oder speziellen Schulungsprogrammen geschehen. Es ist auch wichtig, dass die Führungskräfte in den Einrichtungen das Thema ernst nehmen und ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Mitarbeiter haben. Nur so kann ein Klima des Vertrauens entstehen, in dem sich Beschäftigte trauen, Vorfälle zu melden, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um Gewalt am Arbeitsplatz oft zu kurz kommt, ist die Unterstützung der Betroffenen nach einem Vorfall. Es ist unerlässlich, dass Arbeitgeber nach einem gewalttätigen Vorfall angemessene Hilfsangebote bereitstellen, sei es durch psychologische Unterstützung oder durch Gespräche mit Fachkräften. Dies kann helfen, die Folgen von Gewalt zu verarbeiten und das Vertrauen der Mitarbeiter in ihren Arbeitsplatz zurückzugewinnen.
Die Herausforderung, Gewalt am Arbeitsplatz zu minimieren, erfordert das gemeinsame Engagement von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Institutionen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit und die Entwicklung nachhaltiger Lösungen kann es gelingen, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu gewährleisten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gewalt am Arbeitsplatz ein ernstzunehmendes Problem darstellt, das nicht ignoriert werden darf. Die aktuellen Umfrageergebnisse der DGUV machen deutlich, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Durch präventive Maßnahmen und ein gemeinsames Vorgehen können Arbeitgeber und Arbeitnehmer dazu beitragen, ein sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Gewalt keinen Platz hat.
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