Die DVAG Deutsche Vermögensberatung AG hat in einer neuen Umfrage herausgefunden, dass eine erhebliche Anzahl von Deutschen der Idee einer vollständig auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Finanzberatung skeptisch gegenübersteht. Diese Erkenntnis verdeutlicht, dass trotz des rasanten technologischen Fortschritts im Finanzsektor der persönliche Kontakt und die menschliche Interaktion nach wie vor von großer Bedeutung sind.
In den letzten Jahren hat sich die Finanzberatung stark verändert. Digitale Lösungen und KI-gestützte Systeme haben in vielen Bereichen Einzug gehalten. Dennoch zeigt die Umfrage, dass viele Menschen nicht bereit sind, den menschlichen Berater vollständig durch Algorithmen und automatisierte Systeme zu ersetzen. Dies ist besonders bemerkenswert in einer Zeit, in der technologische Entwicklungen immer weiter voranschreiten und viele Dienstleistungen zunehmend digitalisiert werden.
Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielfältig. Zum einen spielt das Vertrauen in die Technik eine entscheidende Rolle. Viele Deutsche haben Bedenken, dass KI in der Lage ist, ihre individuellen finanziellen Bedürfnisse und Lebenssituationen umfassend zu verstehen. Finanzentscheidungen sind oft komplex und emotional aufgeladen. Die persönliche Beratung durch einen Menschen bietet den Vorteil, dass diese emotionalen Aspekte und persönlichen Umstände berücksichtigt werden können. Menschen neigen dazu, sich in Krisensituationen stärker auf zwischenmenschliche Beziehungen zu stützen. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, suchen viele nach einem beruhigenden Gespräch mit einem vertrauten Berater, der ihre Sorgen ernst nimmt und individuelle Lösungen anbietet.
Darüber hinaus ist die menschliche Interaktion ein zentraler Bestandteil des Vertrauensaufbaus. Klienten möchten sich sicher fühlen, dass ihre finanziellen Angelegenheiten in kompetenten Händen liegen. Während KI-gestützte Systeme in der Lage sind, Daten zu analysieren und Muster zu erkennen, fehlt ihnen oft die Empathie und das Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen, die ein menschlicher Berater leisten kann. Diese emotionale Komponente ist besonders wichtig, wenn es um die Planung der finanziellen Zukunft geht, sei es für die Altersvorsorge, den Kauf eines Eigenheims oder die Absicherung der Familie.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass viele Deutsche die Technologie nicht vollständig ablehnen. Vielmehr wird die Rolle der Technologie als unterstützend und ergänzend zu menschlichen Beratern gesehen. Kunden verstehen, dass digitale Tools nützlich sein können, um Informationen zu sammeln, Vergleiche anzustellen oder grundlegende Berechnungen durchzuführen. Diese Technologien können den Beratern helfen, effizienter zu arbeiten und den Klienten einen besseren Service zu bieten. Es gibt ein zunehmendes Bewusstsein dafür, dass KI und Mensch in einer symbiotischen Beziehung zusammenarbeiten können, um die bestmöglichen Ergebnisse für die Klienten zu erzielen.
Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen technologischen Innovationen und der bewährten menschlichen Beratung zu finden. Finanzdienstleister sollten die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um ihre Dienstleistungen zu verbessern, dabei jedoch nie den persönlichen Kontakt und die individuellen Bedürfnisse der Klienten aus den Augen verlieren. Ein hybrides Modell, das sowohl digitale als auch persönliche Elemente integriert, könnte der Schlüssel sein, um den Anforderungen der modernen Klienten gerecht zu werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umfrage der DVAG einen klaren Trend aufzeigt: Die Mehrheit der Deutschen bevorzugt eine Finanzberatung, die den menschlichen Aspekt nicht vernachlässigt. Die Technologie sollte als wertvolles Hilfsmittel betrachtet werden, das die Beratung ergänzt, jedoch nicht ersetzt. Besonders in unsicheren Zeiten ist der persönliche Kontakt mit einem Berater von unschätzbarem Wert. Die Finanzberatung der Zukunft wird erfolgreich sein, wenn sie die Stärken beider Welten – Mensch und Maschine – vereint.
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